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Schwere Brummer transportieren

Tieflader
Staplerworld 2009 Ausgabe (06)
...

Jetzt aber

Schwerlaststaplervermietung belebt sich
Staplerworld 2011 Ausgabe August (04)
...

Betriebsumzug

400 Meter, die es in sich haben
Staplerworld 2011 Ausgabe Oktober (05)

Reisender Riese

Neuer TCM 16 Tonner ist voll StVZO tauglich

Zu den „Hidden Champions” im deutschen Schwerstaplerwesen gehört zweifelsfrei das 1937 von Leo Rögels gegründete Unternehmen, das bis heute eher bescheiden die Dienstleistungen „Heben – Fördern – Transportieren” anbietet.

Hinter diesen trockenen Worten verbirgt sich ein gigantischer Schwerstaplerpark und eine nicht minder interessante Schwertransport-Abteilung mit sehr ungewöhnlichen Spezialfahrzeugen zum Stapler-/Maschinentransport und für Betriebsumzüge.

Doch der Reihe nach. Rögels begann klassisch mit dem Pferdehandel und als Fuhrunternehmen, mittlerweile stehen Maschinenrelokationen, Industrieumzüge und der Verleih der wohl größten Schwerstaplerflotte im Ruhrgebiet auf der Tagesordnung. Harald Rögels und Tochter Nicola managen den 175 Geräte umfassenden Staplerfuhrpark mit 12 Mitarbeitern und kümmern sich außerdem um die insgesamt vier Zugmaschinen und 12 Spezialsattelauflieger. Letztgenannte sind meist für bestimmte Aufgaben oder Ladegüter konzipiert. So gibt es Spezialsattel für den Transport selbstfahrender Arbeitsmaschinen ebenso wie Semi-Tieflader und Mega-Auflieger, alle teleskopierbar, sowie Jumbo-Auflieger mit Auffahrrampen oder als Tiefbetttieflader, mit offener Ladefläche oder mit Plane für wertvolle Maschinentransporte.

24 Schwerstapler von 12 bis 35 t sind aktuell im Fuhrpark – bisher dominierten skandinavische Hersteller. Doch der jüngste Zugang im Staplerfuhrpark ist ein von Fördertechnik Köthers in Hilden konzipierter TCM 16-Tonner (600 mm LSP) Type FD160D-3EX mit Triplexmast für 3.700 mm Hubhöhe und 1.450 mm Freihub. Der Clou der Maschine ist die Gesamthöhe von nur 3.000 mm mit abgesenkten Gabeln. Die geringe Bauhöhe war eines der wichtigsten Argumente für diesen Schwerstapler, denn sie gestattet das Verfahren auf einem herkömmlichen Tieflader mit 90 cm Ladehöhe problemlos und vor allem ohne Sondergenehmigung.

„Wir haben längere Zeit nach einem robusten Großstapler für die Vermietung gesucht” erklärt Harald Rögels bei der Gerätebesichtigung durch die STAPLERWORLD-Redaktion; er fährt fort „...der TCM hat den Vorteil, robuste und zuverlässige Technik, einen sehr guten Triplexmast mit guten Sichtverhältnissen, eine sehr ordentliche Kabine und eine für jeden erkennbare Bedienkonzeption zu haben – und das zu einem Preis, der ihn doch deutlich von den skandinavischen Premiummarken in diesem Segment absetzt.”

Rögels betreibt derzeit eine wie schon erwähnt 175 Geräte umfassende Flotte, 24 Maschinen mit Traglasten von 12 t bis 32 t sind das Herzstück des Mietparks. Das mit den Staplern vermietete Zubehör ist Legende, der Kunde wählt zwischen hydraulisch schwenk- und teleskopierbaren Kranarmen, Spezialgabelzinken, Traversen, Gabelverlängerungen, Coildornen, Spezialbereifungen und unterschiedlichsten Kabinen. Den Staplerfan erfreut die wohl größte O+K-Flotte überhaupt, was nicht verwundert, war doch Rögels in Zeiten als es O+K noch gab, deren größter einzelner Kunde. So wundert es nicht, dass zahlreiche 6-, 8- und 10-Tonner der bekannten Staplerschmiede auch heute noch mit erheblichen Alter zwischen 10 und 15 Jahren noch in Bestzustand vermietet werden und für Betriebsumzüge Verwendung finden.

Nicola Rögels hebt besonders auf die Staplervermietung ab: „Unser Fuhrpark versetzt uns in die Lage, jedweden Maschinenumzug durchführen zu können, die Mischung aus Kompakt-, Teleskop- und Schwerstaplern hat in dieser Dichte kein anderes Unternehmen und wir vermieten mit und ohne Fahrer, was uns bei vielen Kunden Vorteile verschafft.” Gerade in der umliegenden Stahl- und Schwerindustrie werden mit den Rögelschen Schwergeräten Spitzenlasten abgefahren, Wartezeiten überbrückt oder aber auch Versuche gefahren, welche Staplergröße nun künftig tatsächlich angeschafft werden soll. Die Chefin verrät schmunzelnd: „Es gibt Kunden, die mieten nacheinander fast alle Größen für wenige Tage um herauszufinden, wie sie mit Stapler, Anbaugerät und Last klarkommen – eine wie wir finden vernünftige Lösung.”

Auch der TCM wird sicher vom ein oder anderen als „Versuchskaninchen” genutzt werden. Das mit hervorragendem Finish aufwartende Gerät ist immerhin der zweite in diesem Jahr ausgelieferte 16-Tonner in Deutschland, über die sechs 23-Tonner für die belgische Armee berichtete STAPLERWORLD bereits in der Ausgabe 03/2009.

Staplertechnik im Detail

Der ca. 18,0 t schwere Stapler rollt auf sechs gleichgroßen Reifen der Größe 11.00-20-18 PR, mit einer Länge von 4.710 mm bis zum Gabelrücken, einer Breite von 2.360 mm passt er hervorragend auf straßengängige Tieflader. Angetrieben wird der Stapler neuerdings von einem Isuzu-Diesel 4HK 1 mit 5,2 l Hubraum (125 kW/ 662 Nm bei 1.500 min-1), dieses TIER IIIa-taugliche Aggregat ersetzt den bisherigen Sechszylinder. Das FFZ wurde auf Kundenwunsch mit 2.400 mm langen Gabelzinken ausgerüstet, selbstverständlich sind hydraulischer Seitenschieber und Zinkenverstellgerät Serienausstattung. Ferner orderte Rögels einen fünften Steuerkreis (etwa für hydraulisch schwenk-/teleskopierbare Kranarme) bis zum Gabelträger. Komfortsitz, Ganzstahl FOPS-Kabine mit Heizung und Klimaanlage wurden ebenso geordert wie eine Rund-um-Blitzleuchte, eine an die StVZO angelehnte Beleuchtungsanlage, wichtig für Maschinenmontagen in eher mäßig ausgeleuchteten Fabrikhallen. Der Neuzugang sollte sich auch farblich harmonisch in den Fuhrpark integrieren, deshalb wurden die Sonderfarben RAL 3000 (rot für den Rahmen) und rein-weiß für Kabine und Felgen gewählt. Nach neun Monaten Lieferzeit (eher Standard in dieser Klasse) war das Gerät verfügbar und wurde direkt vom Hafen Bremen nach Wuppertal ausgeliefert. TCM-Haupthändler BHT in Herborn war für die Gesamtabwickiung des Projektes verantwortlich, jedoch erfolgte die genaue Maschinenauslegung und -anpassung durch das Team von Rögels und Fördertechnik Köthers rund um Verkaufsleiter Roland Kliemt, der auch für die Vertragsverhandlungen verantwortlich zeichnete.